Ist Jagd ethisch vertretbar?

Die Jäger

Als Waidmann eines stets bedenk` – ein Tag im Wald ist ein Geschenk!

Mit leerem Rucksack heimwärts gehen, ist wahrlich keine Schande; denn …

Das wär kein rechter Jägersmann, der nicht beständig dächte dran,

dass ihm das Schicksal viele Leben zum Hüten in die Hand gegeben…

Das wär kein Jäger, der, vermessen, sich könnt auf kurz nur zu vergessen,

dass er trotz aller Allmacht nur ein kleines Stück ist der Natur.

(von F. Czernin „Jagdfibel“)

Seinerzeit genügten diese Zeilen und der Waidmann wusste genau, was er zu tun und zu lassen hat.

Heute ist das Tierschutzgesetz fest im Jagdgesetz verankert und es sorgen – neben ungeschriebenen Gesetzen der Waidgerechtigkeit – rund 30 Paragraphen alleine für einen ethisch angemessenen Umgang mit unserem Wild. Werden diese missachtet, drohen drakonische Strafen. Doch was für den Einzelnen ethisch vertretbar ist, ist vermutlich so individuell wie die Menschen selbst. Die Jagd besetzt dabei ein besonders sensibles Gebiet. Doch auch diesem gegenüber kann sich das ethische Empfinden wandeln, betrachtet man die Ausübung der Jagd aus mehr als nur einem Blickwinkel – oder wie Hermann Löns Ende des 19. Jahrhunderts schrieb:

„Das Schießen allein macht den Jäger nicht aus. Wer weiter nichts kann, bleibe besser zu Haus.“